Eine Demenz entwickelt sich in den meisten Fällen über viele Jahre. Stoffwechselstörungen sind ein bedeutender Risikofaktor für Demenz. Vorangegangene Studien zeigen, dass Heidelbeeren die kognitive Leistungsfähigkeit verbessern und den Stoffwechsel sowie die Gehirnfunktion beeinflussen können. In einer nach dem Zufallsprinzip eingeteilten, kontrollierten Studie war es nun das Untersuchungsziel herauszufinden, ob Heidelbeeren eine Rolle bei der Frühintervention spielen könnten, um Neurodegeneration (= Prozesse, die zu einem Funktionsverlust und/oder zum Untergang von Nervenzellen führen) zu verhindern.
In die Studie wurden 33 übergewichtige, insulinresistente Männer und Frauen im Alter von 50 bis 65 Jahren eingeschlossen, die einen subjektiven kognitiven Leistungsrückgang verspürten. Die Probanden durchliefern vor und nach der Intervention verschiedene Bewertungen zur Kognition und des Stoffwechsels. Zudem wurde eine periphere Mitochondrienfunktions-Messung durchgeführt. Die Intervention dauerte 14 Tage und beinhaltete entweder gefriergetrocknetes Heidelbeerpulver oder ein Placebo, das einmal täglich mit einer Mahlzeit verzehrt werden sollte.
Die Leistungen der Heidelbeer-Gruppe (Anzahl der Personen = 15) verbesserten sich signifikant für das sogenannte mentale Lexikon und das Gedächtnis. Zudem berichteten die Probanden der Heidelbeer-Gruppe von verringerten Gedächtnisschwierigkeiten bei Aktivitäten des täglichen Lebens. Auch die periphere Hyperinsulinämie (= zu hohe Konzentration von Insulin im Blut) wurde statistisch eindeutig reduziert.
Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass eine Heidelbeer-Supplementierung zum Schutz vor kognitivem Verfall beitragen kann, wenn sie bei gefährdeten Personen frühzeitig eingesetzt wird.
Krikorian R, Skelton MR, Summer SS et al.
Blueberry Supplementation in Midlife for Dementia Risk Reduction
Nutrients
4/2022